PM: Endlich Ruhe im Garten? – Der AStA der LUH fordert die Aufhebung der Sperrstunde im Welfengarten

Seit Freitagmittag den 27. August, ist der Welfengarten ohne Vorankündigung mit Flatterband abgesperrt. Lediglich auf ein paar Zettel, die am Flatterband um das Gebäude herum angebracht sind, gibt die Uni an, dass wegen der andauernden Ruhestörung der Park von 22 Uhr abends bis 5 Uhr morgens geschlossen bleibt. Auf der Facebook Seite der Uni heißt es weiter, dass „Vandalismus und regelmäßige Konflikte, auch mit der Polizei“ Zu dieser Entscheidung geführt hätten. Das Flatterband wurde an den vergangenen beiden Wochenenden bereits am Nachmittag angebracht.

Diese jüngsten Vorkommnisse wollen wir als AStA nicht unkommentiert lassen und unsere Kritik an dem Vorgehen der Uni hier darlegen: Die Entscheidung der LUH trifft vor allem diejenigen, die in beengten Wohnverhältnissen leben und dadurch gerade jetzt auf diese öffentliche Plätze angewiesen sind. Sie trifft all jene, die die Tage im Prüfungsstress durcharbeiten oder erst Abends von der Arbeit nachhause kommen. Die Grünflächen und die Sitzmöglichkeiten hinter dem Welfenschloss, die vorrangig von jungen Menschen und vielen Studis genutzt werden, boten eine coronakonforme Möglichkeit, sich zu treffen und soziale Kontakte, die lange unmöglich waren, wieder aufleben zu lassen.

Bekanntgegeben per Aushang am Flatterband, kam diese Entscheidung für Viele aus heiterem Himmel. Das und auch die Tatsache, dass viele durch die getroffene Entscheidung nach einem langen Tag von der Nutzung des Welfengartens ausgeschlossen sind, zeigt eine exkludierende und elitäre Politik der Uni.

Wir kritisieren daher, dass nicht der Versuch unternommen wurde, im Dialog auf Schwierigkeiten hinzuweisen, um gemeinsam an einer Lösung, oder zumindest auf eine Beruhigung der Situation hinzuarbeiten. Die Uni verlagert das Problem nur dorthin, wo es nicht gesehen wird: in die eigenen vier Wände oder auf öffenliche Plätze in den Randbezirken. Es ist ein Irrglaube, davon auszugehen, dass irgendjemandem so geholfen wird. Vielen wird aber etwas genommen: ein öffentlicher Ort, an dem ein einigermaßen normales Leben für eine kurze Zeit wieder möglich wurde.

Das Wintersemester steht bevor, auch die Universität will zurück zur Normalität: Gerade jetzt darf nichts die Ruhe im feinen englischen Garten stören.


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