Menschenfeindliche Ideologien

Rassismus ist die Ideologie aus- und abgrenzender Denkmuster von und zwischen Menschen(gruppen). Als solche ist sie ein gesamtgesellschaftliches Problem und findet sich daher an unserer Universität, ebenso wie im Rest der Gesellschaft, in vielen Köpfen wieder. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Person, welche von rassistischen Stereotypen betroffen ist, Studierende_r mit oder ohne deutschen Pass ist. Opfer von Rassismus kann jede_r werden, der/die von anderen nicht als Teil des nationalen Kollektivs angesehen wird. Diese Einteilung in konstruierte Kategorien und kollektive Identitäten lehnen wir ab. Es ist uns egal, welche Hautfarbe, welchen Pass oder welche Herkunft ein Mensch hat. Die Zuweisung bestimmter Charakter- und Verhaltenszüge aufgrund willkürlich zugewiesener innerer und äußerer Merkmale ist und bleibt rassistisch.

Rassistische Ansichten werden einerseits mit immer stärkerer Intensität von Politiker_innen geäußert, andererseits führt dieser Rassismus zu einer immer stärker steigenden Anzahl tatsächlicher Gewalttaten gegenüber Geflüchteten und Menschen mit „fremdem“ Aussehen. Zahlreiche Studien belegen fortlaufend: Rassistisches Gedankengut findet sich nicht nur bei einigen wenigen Menschen am rechten Rand sondern auch in der „Mitte der Gesellschaft“. Daher ist es für uns besonders wichtig, derartigen Denkmustern konsequent entgegenzutreten. Wir wollen eine Universität ohne Rassismus!

Rassismus stellt jedoch nur eine Form von menschenfeindlicher Ideologie dar. Beschränkt sich die Zuweisung von Charakter- und Verhaltenszügen nicht mehr nur auf konstruierte Merkmale, wie Herkunft und Hautfarbe sondern wird durch eine vermeintlich schlüssige Theorie untermauert, ist von Faschismus zu sprechen. Die zentralen Elemente des Faschismus sind zum einen die Erniedrigung einer Statusgruppe auf Grund von rassifizierten Zuschreibungen und zum anderen die gleichzeitige Überhöhung der eigenen sozialen Gruppe beispielsweise als nationales Kollektiv oder als „Volksgemeinschaft“. Die daraus konstruierte Hierarchie gilt es dann durchzusetzen, weiter auszubauen und zu bewahren. Daraus resultiert ein unbedingter Herrschaftsanspruch.

Zu „Feinden“ werden jedoch nicht nur Gruppen auf der Grundlage von rassistischen Zuschreibungen erklärt sondern auch politische Gegner_innen und all jene, die die dahinterstehende Ideologie nicht teilen oder nicht in dieses Weltbild integriert werden können. Definiert sich eine Gruppe über ihre Staatsangehörigkeit oder ihre vermeintliche Volkszugehörigkeit, ist von Nationalismus zu sprechen.

„Jeder erbärmliche Tropf, der nichts auf der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein.“ – A. Schopenhauer

Wir als AStA-Kollektiv lehnen alle menschenfeindlichen Ideologien gleichermaßen ab! Wir verweigern uns einer Hierarchisierung auf Grund von zufällig entstandenen oder vermeintlichen Merkmalen in jeglicher Form. Wir wollen eine Universität und Gesellschaft ohne Rassismus, Nationalismus und Faschismus!