Alternatives Vorlesungsverzeichnis – Danke für Nichts!

AVV – Was ist das?

„Danke für Nichts!“ heißt das vom AStA zusammengetragene, alternative Vorlesungsverzeichnis an der Leibniz Uni Hannover. Es stellt eine Alternative zum offiziell vorgegebenen Lehrplan dar und
soll die Leerstellen in der Lehre bestmöglich stopfen. Das AVV setzt sich zusammen aus einzelnen Angebote wie beispielsweise Lektürekurse, Seminare oder Veranstaltungsreihen, die in der Regel von Studierenden für Studierende selbst organisiert sind.

Was ist die Uni und warum selbstorganisierte Veranstaltungen?

Studierende kommen an die Universität, um zu lernen. Für die Universität steht das Interesse der Studierenden an bestimmten Lehrinhalten dabei jedoch nicht an erster Stelle. Die Hochschule ist an den kapitalistischen Arbeitsmarkt angebunden und soll Innovationen und Arbeitskräfte hervorbringen. Dazu gehört unter anderem der permanente Zwang sich zu flexibilisieren und modernisieren: Drittmittel müssen eingeworben werden, Studierende für den Arbeitsmarkt fit gemacht werden und der nächste Exzellenzcluster steht auch schon in den Startlöchern, um den Ruf der Universität zu verbessern und den Wissenschafts-Standort voranzubringen. Oft heißt es, Kohle sei eh nie genug da. Also wird rationalisiert, gespart und gekürzt. Dem fallen oft Lehrinhalte und Fachbereiche zum Opfer, die politisch nicht mehr gewollt sind, nicht genug Kohle ran schaffen und für den zukünftigen Arbeitsmarkt nicht mehr verwertbar sind. Denn gleichzeitig wird in Speerspitzen-Projekte Geld gepumpt, was zwar nur wenigen Studierenden zugute kommt, jedoch gut für den Wirtschaftsstandort ist.

Was tun?

Aus diesem Grund schließen sich vielerorts Studierende zusammen, um ihre Lehre selber und nach ihren Vorstellungen zu gestalten. Dabei sollten wir aber auch auf dem Schirm haben, dass dies oft aus der Not heraus passiert. Darum: „Danke für Nichts!“. Dazu gehören vor allem zwei Aspekte: Zum einen der Anspruch kritisch zu sein. Viele Menschen leiden unter diesen Verhältnissen, wobei es ihnen doch besser gehen könnte ohne Arbeitszwang, Herrschaft und Diskriminierung. Deshalb ist eine gesellschaftskritische Haltung zeitgemäß, die sonst häufig durch die Raster der Lehrpläne fällt. Zum anderen ist die selbstständige Organisierung wichtig. Es stellt eine wichtige Erfahrung dar Inhalte und Methoden selbst setzen zu können, fernab von standardisierten Kompetenzzielen und Autoritätspersonen. Das Lernen und Arbeiten findet kollektiv und solidarisch auf Augenhöhe statt.

Wie funktioniert das genau?

Im oben rechts verlinkten PDF findet ihr eine Übersicht über alle Veranstaltungen. Wenn ihr an so einer Veranstaltung interessiert seid, sucht bei Stud.ip oder schreibt uns einfach an avv [at] asta-hannover.de. In den Stud.Ip-Veranstaltungen wird dann von den Tutor*innen ein Termin eingetragen.

Wenn ihr selbst auch mal eine Veranstaltung im AVV veranstalten möchtet, meldet euch ebenfalls gerne. Eine Veranstaltung kann so ziemlich jede Form haben, beispielsweise Lektürekurse, Diskussionsrunden, studentische Tagungen, Exkursionen, sowie Freizeitangebote. Dabei können verschiedene Inhalte vermittelt werden, studiengangsbezogene oder studiengangsferne Inhalte und/oder politische Bildung. Viele studentische Projekte werden auch finanziell gefördert. Vielleicht macht es euch ja auch Spaß mal in einen Bereich zu schauen, in dem ihr euch bis jetzt noch gar nicht bewegt habt. In jedem Fall sind sie ein Blick über den Tellerrand und mit Sicherheit einen Besuch wert.

Viel Freude mit dem Alternativen Vorlesungsverzeichnis!