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Keine Schließung des Standortes der TIB Geschichte/Religionswissenschaften!

Mit Erschrecken und Unverständnis haben die Studierenden der Philosophischen Fakultät an der Leibniz Universität Hannover (LUH) in den vergangenen Tagen auf die sich erhärtenden Gerüchte reagiert, dass der Standort der Technischen Informationsbibliothek (TIB) für Geschichte und Religionswissenschaften zum 01.01.2024 – geht es nach der Direktion der TIB und dem Präsidium der LUH – dauerhaft geschlossen und nachfolgend abgewickelt werden soll.
Bereits im Dezember demonstrierten viele Studierende des Historischen Seminars der LUH gegen die Einsparungen an ihrem Institut, welche zum Beispiel auch die Professur für Afrikanische Geschichte bedroht – eine von wenigen dieser Art in der BRD. „Es ist schon frustrierend, wenn du neben Pandemie und Inflation ständig darum bangen musst, dass du deine Seminare zusammenbekommst, weil es nicht genug Lehrende in den einzelnen Fachbereichen gibt und du dann in der Mensa, wo uns gerade wortwörtlich die Decke auf den Kopf fällt, weil die Deckenplatten runterkommen, von Freunden erfährst, dass unsere Bibliothek dicht gemacht wird, weil die gerade deswegen ihren Job ab nächstem Jahr verloren haben. Das macht ganz schön sauer.“ schildert der Studierendenrat Geschichte.

Die Schließung der Bibliothek bedeutet nun nicht nur einen weiteren drastischen Einschnitt in die Studienqualität einer Vielzahl betroffener Studiengänge, deren Studierenden der direkte Zugang zur Fachliteratur verwehrt wird. Hinzukommt der Verlust studentischer Arbeitsplätze, denn prekär beschäftigte studentische Hilfskräfte1 bilden auch hier das Rückgrat des Universitätsbetriebs. „ Diese Schließung der Geschichtsbib ist Teil einer ganzen Menge von Maßnahmen, die nicht nur dort, aber im Besonderen auch an der Philosophischen Fakultät gerade als massiver Strukturabbau und somit Verlust der Studien- und Lehrqualität bei uns Studierenden spürbar werden. Der Leibniz Uni fehlen an allen Ecken und Enden Mittel.“ so Denny von Roux, Referent für Presse und Öffentlichkeitsarbeit des allgemeinen Studierenden Ausschusses (AStA) der LUH. Er ergänzt: „Das heißt, dass unter anderem dank der globalen Minderausgaben der letzten Landesregierung, den steigenden Bau- und Energiekosten, sowie der aktuellen demographischen Lage eben ein hoher ökonomischer Druck auf der Universität lastet. Das Präsidium hat sich dazu entschieden, diesen nach unten an die Lehrenden und Studierenden weiterzugeben. Dies wird nicht nur zu Studienabbrüchen führen. Wer sich durch die erschwerten Bedingungen durchkämpft, hat oft am Ende mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Bereits jetzt ist die Situation der psychischen Gesundheit unter Studierenden beispielsweise gravierend.“
Dem fehlenden Einsatz für die Lage der Studierenden der Universitätsleitung setzten die Studierenden nun weiter eigenes Engagement entgegen. Bereits für Ende Februar sind weitere Demonstrationen und Interventionen geplant.